Die Mauer in der literarischen Prosa der DDR
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Eines der Hauptanliegen dieser Untersuchung ist die Herausarbeitung der fortlaufenden Veränderungen und unterschiedlichen Bedeutungen, denen das Tabu der Mauer im Laufe der Zeit in der DDR unterworfen war. Die einzelnen Phasen des konfliktreichen Verhältnisses zwischen der politischen Führung und den Schriftstellern machen jedoch deutlich, daß die Mauer und der kapitalistische Westen sicherlich nicht das hauptsächliche Tabu ausmachten. Das eigentliche Tabu war vielmehr jegliche Form der Kritik an der Arbeit der Partei. Niemand durfte die Handlungen, Entscheidungen und Wertungen der Partei kritisieren. Diese Untersuchung beschäftigt sich daher mit dem Bezug von Zensur und Literatur in der Kulturpolitik der SED in den Jahren seit dem Mauerbau 1961 bis zum Jahre 1989. Dabei werden jene in der DDR geschriebenen literarischen Prosawerke analysiert, in denen die Konflikte, Projektionen und Identitäsprobleme der DDR-Bürger zum Ausdruck kommen. Diese sind nicht nur auf die geschlossene Grenze bezogen, sondern auch auf das Verhältnis zum anderen deutschen Staat und zur westlichen Welt insgesamt.