Wortbildung und Literatur
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Was hat die 15 uhrige ostsee (Artmann) - wellenatmend (Goethe) - mit Daseinswonne (Ebner-Eschenbach) zu tun? Es sind dies Belege für die Relevanz von Wortbildungsphänomenen quer durch die literarischen Traditionen. Der vorliegende Band konfrontiert literaturwissenschaftliche Interpretation mit den sprachlichen Fakten, will aber auch die Linguistik für die tatsächlichen Fragestellungen der Literaturkritik sensibilisieren. Die Arbeit verschafft einen direkten Zugang zu den Grundlagen der Wortbildung und zu den Grundfragen der Literatur. Ein kompakter Forschungsbericht vereint Wortbildungsmiscellanea aus Rhetorik, Stilistik, linguistischer Poetik und Einzeluntersuchungen sprach- bzw. literaturwissenschaftlicher Provenienz. Reichhaltiges Beispielsmaterial steht für die weitere Nutzung zur Verfügung. Die Integration zwischen Struktur und Sinn vollzieht sich auf der Ebene des Stils. Mit dem Konzept von Literatur als «Stil in statu nascendi» erfolgt eine Belebung der literarischen Stilistik: Die stilistisch erschlossene Motivation komplexer Wörter ist Sphäre von Sinntransfer und Sinngenese. Für die literaturwissenschaftliche Diskussion werden Interpretations- und Wartungskomponenten bereitgestellt.