Früherkennungssysteme im Verkehr
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Gegenstand dieser Forschungsarbeit ist die Untersuchung der in zwei Jahrzehnten zum Themenkomplex einer betrieblichen Frühaufklärung in der betriebswirtschaftlichen Literatur gesammelten Erkenntnisse auf ihre Verwendbarkeit für Binnenschiffahrtsunternehmungen hin. Auslöser für die Arbeit sind die einschneidenden Veränderungen, die sich für die Binnenschiffahrt durch die Maßnahmen einer Verkehrsmarktliberalisierung, die Deutsche Einigung sowie die mit den Umbrüchen in den mittel- und osteuropäischen Staaten zusammenfallende Eröffnung der Rhein-Main-Donau-Verbindung ergeben haben. Da in der Fachliteratur bis in die Gegenwart Einigkeit dahingehend besteht, daß insbesondere mittelständisch strukturierte Verkehrsbetriebe auf überbetriebliche Informationssysteme angewiesen sind, erfolgte eine Treffsicherheitsuntersuchung von Güterverkehrsprognosen. Für die Binnenschiffahrt, für die auf globaler Ebene, anders als bei LKW und Bahn, keine einheitliche Richtung der Fehlschätzung gegeben war, konnte bei der Analyse von Entwicklungsstudien sektorspezifisch abgegrenzter Teilmärkte ebenso wie bei solchen hinsichtlich der Entwicklungen von Flottenstrukturen und der verkehrlichen Annahme von Aus- und Neubaumaßnahmen gezeigt werden, daß diese Vorhersagen für einzelbetriebliche Entscheider von nur sehr begrenztem Nutzen sind. Aufgrund eines ausgeprägten Regulierungsdenkens in der Binnenschiffahrt werden die seit den siebziger Jahren vorhandenen Marktbeobachtungssysteme vorrangig als Instrumente einer Verkehrsmarktsteuerung und weniger als Hilfsmittel einzelwirtschaftlicher Entscheidungen aufgefaßt. Da sich die in der Literatur vorzufindenden Ansätze einer strategischen Früherkennung einer anwendungsorientierten Erprobung verweigern und den Falsifikationen einiger ihrer Grundhypothesen nicht entsprochen wurde, wird eine Rückkehr zu den erprobten operativen Ansätzen vorgeschlagen.