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Bilanzkultur und Bilanzpolitik in den USA und in Deutschland

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Die deutsche Rechnungslegung scheint international in die Isolierung zu geraten. Die anglo-amerikanische Rechnungslegung hingegen ist auf dem Vormarsch und könnte zum Weltstandard werden. Die Rechnungslegung in Deutschland wird mehr und mehr von anglo-amerikanisch geprägten Tendenzen beeinflußt. Sebastian Heintges vergleicht deshalb die Bilanzkultur in den USA und in Deutschland und arbeitet die Unterschiede heraus, die für die unterschiedlichen bilanzpolitischen Ziele der Unternehmen in beiden Ländern verantwortlich sind. Er analysiert das Rechtssystem und die gesellschaftsrechtlich relevan-ten Teile der Unternehmensverfassung, die Finanzierung der Unternehmen und die Kapitalmärkte sowie die externe Rechnungslegung und ihre Stellung in beiden Ländern. Um den Einfluß der Unternehmensfinanzierung auf die Bilanzpolitik zu ermitteln, werden in einer empirischen Analyse die Finanzierungsformen der größten Unternehmen in beiden Ländern verglichen. Die in mehreren Interviews mit Praktikern und Wissenschaftlern in den USA und in Deutschland gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Arbeit ein. Die unterschiedlichen Denkwelten, die in beiden Ländern vorherrschen, werden klar herausgearbeitet. Es wäre falsch, das anglo-amerikanische Gedankengut kritiklos in Deutschland zu übernehmen, aber genauso falsch ist es, starr an der deutschen Bilanzierung und am Vorsichtsprinzip festzuhalten und die amerikanische Rechnungslegung deshalb abzulehnen, weil sie vermeintlich kurzfristig ausgerichtet ist und sich angeblich nur am nächsten Quartalsergebnis orientiert.

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