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Augen-Blicke bei Richard Beer-Hofmann

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In einer Zusammenschau von Dichtung und Malerei weiß der perspektivische Augen-Blick Rudolf Kassners zu vermitteln, „Maler wirken wie Dichter und Dichter wie Maler“ - sie entwerfen einen Bildaussschnitt der Wirklichkeit, der zugleich über sich hinausweist und die erscheinende Welt als in sich vollendetes Werk vorzustellen vermag. So entfaltet auch das atmosphärische Sehen des Dichters Richard Beer-Hofmann mit dem Auge eines Malers das vielwertige Profil einer Wirklichkeit, die im Augen-Blick ihrer poetischen Anschauung einen Grenzbereich zwischen ästhetischem Schein und lebendigem Sein, zwischen Traum und Leben, zwischen Zeitmoment und Ewigkeit vergegenwärtigt. Das unentschiedene Zusammenspiel dieser Perspektiven in der Prosadichtung „Der Tod Georgs“ und im Erinnerungsfragment „Paula“ spiegelt sich in der Malerei Gustav Klimts, in den Damenporträts und Landschaftsaufnahmen wieder, wie auch in den Werkschöpfungen des Bildhauers Rodin und den atmosphärischen Farb-Licht-Spielen eines Turner oder Monet. Diese Wesensverwandschaft der Künste legt in der Dichtung Beer-Hofmanns vielbezügliche Sichtweisen einer bildlich erfahrbaren Wirklichkeit offenbar, die in einer ästhetischen und erkenntnistheoretischen Betrachtung der vorliegenden Arbeit aufgezeigt werden.

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1998

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