Lake Constance
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Der Bodensee mit einer Fläche von 472 km2 (Wassermenge: 47 km3) wird seit mehr als einem Jahrhundert wissenschaftlich untersucht und ist mittlerweile einer der intensivst erforschten Seen der Welt. Der vorliegende Band dokumentiert und integriert im Rahmen des Sonderforschungsbereiches Stoffhaushalt des Bodensees (1986-1997) durch multidisziplinäre Untersuchungen gewonnene hydrodynamische, chemische, paläolimnologische, mikrobiologische, planktologische und fischökologische Daten und Analysen. Mit diesen Daten konnten neue Einsichten in ursächliche Zusammenhänge des natürlichen Wechselspiels von physikalischen, chemischen und biologischen Prozesse im Bodensee gewonnen werden. So wurden die Mechanismen der Regulation der saisonalen Dynamik des Phyto- und Zooplanktons aufgrund von wetterbedingten Veränderungen in der Wassersäule (Turbulenz, Temperatur) erkannt. Der Band stellt einen weltweit einmaligen Datensatzes von zeitlich sehr hochauflösenden planktologischen Langzeit-Messungen (1979-1997) vor. Mit diesen Daten war es möglich, das Zusammenspiel verschiedener Einflüsse (rückläufige Nährstoffkonzentrationen und z. B. Klimaeinwirkungen auf Temperaturschichtung und Dynamik der Wassersäule) auf sämtliche pelagischen Lebensgemeinschaften zu quantifizieren. Die hier vorgestellten Ergebnisse sind für die Bewahrung unserer Wasservorräte in einer immer stärker anthropogen geprägten Welt von großer Bedeutung. Aus biologischer Sicht ist der Bodensee ein ideales Modellsystem für große Freiwasserkörper. Die Ergebnisse dieser Studie sind daher auch auf sehr große Seen und sogar marine Ökosysteme übertragbar, an denen vergleichbare Freilandmeßprogramme nicht realisierbar sind. Mit den 26 Arbeiten des vorliegenden Band wird eine multidisziplinäre Synopsis der Limnologie des Bodensees vorgelegt, die den ''state of the art'' auf dem Gebiet der Seenforschung nicht nur für den Bodensee, sondern auch für vergleichbare Wasserkörper definiert. Die Arbeiten zeigen die Bedeutung interdisziplinärer Untersuchungen für Fragen, die man früher als ''rein biologisch'' angesehen hätte.