Promotoren und Prozesse institutionellen Wandels: Agrarreformen im Kanton Zürich im 18. Jahrhundert
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In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hat sich die Landwirtschaft im Kanton Zürich stark gewandelt. Die Strukturen der Dreizelgenwirtschaft wurden zunehmend durchbrochen; eine individuelle und innovative Bewirtschaftung fand vermehrte Verbreitung. Peter Rásonyi untersucht die institutionellen Veränderungen, welche dieses Abweichen von der alten Ordnung erlaubten. Darauf stellt er die Frage nach den städtischen und ländlichen Promotoren des institutionellen Wandels sowie nach deren Interessenlagen und Beweggründen. Die Modernisierung der Landwirtschaft wurde vor allem durch eine Koalition bestimmter bäuerlicher Interessengruppen und einiger Mitglieder der politischen und wirtschaftlichen Elite der Stadt vorangetrieben. Letztere waren in der 1746 gegründeten Naturforschenden Gesellschaft organisiert. Ihr Engagement kann nicht allein auf private Interessen zurückgeführt werden. Vielmehr ist es als Teil des europäischen Aufklärungsdiskurses zu verstehen, der in jener Zeit die Vorstellungen der Elite von Identität, Erneuerung und Fortschritt prägte.