Langzeitarbeitslosigkeit im Wachstumsprozess
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Dass die Erklärung von Langzeitarbeitslosigkeit ein überaus aktuelles Thema ist, zeigt der starke Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit in den Industrieländern seit Mitte der 70er Jahre. Die Erhöhung der Langzeitarbeitslosigkeit bei gleichzeitigem Wirtschaftswachstum - sowohl in einer geschlossenen als auch in einer geöffneten Ökonomie - ist Gegenstand der Untersuchung. Damit Langzeitarbeitslosigkeit in einer wachsenden Wirtschaft modelltheoretisch erklärt werden kann, wird ein Wachstumsmodell um einen Arbeitsmarkt erweitert, der durch einen heterogenen Arbeitslosenpool und durch Suchfriktionen charakterisiert wird. Aufgrund des qualifikatorischen Mismatchs, der bei steigendem technischen Fortschritt zunimmt, erhöht sich die Langzeitarbeitslosigkeit in einer wachsenden Wirtschaft. Als weitere Determinanten für den Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit werden in der Ökonomie die Dauer der Arbeitslosigkeit und die Motivation der Langzeitarbeitslosen verantwortlich gemacht. Das Zwei-Faktor-Wachstumsmodell wird zu einem Drei-Faktor-Wachstumsmodell erweitert, so dass die Integration der Güter- und Kapitalmärkte auf die inländische Langzeitarbeitslosigkeit hin analysiert werden kann. Der Terms-of-Trade-Effekt der Öffnung der Gütermärkte und der Integrationseffekt des freien Kapitalverkehrs werden in zwei Modellerweiterungen untersucht und deren Implikationen auf die Langzeitarbeitslosigkeit herausgearbeitet. Die Analyse zeigt, dass sowohl die Güter- als auch die Kapitalmarktintegration bei Weltmarktzinssenkungen eine Reduktion der heimischen Langzeitarbeitslosigkeit induzieren.