Untersuchungen zur Erzeugung hochwertiger, rauchfreier Brennstoffe aus Braunkohlen in Südostasien
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Ein Grossteil des Energiebedarfs wird in vielen Ländern Südostasiens durch die Brennstoffe Holz und Holzkohle gedeckt. Die fortschreitende Entwicklung der Länder Südostasiens führt zu einer deutlich steigenden Energienachfrage, wodurch auch der Bedarf an Brennholz zunimmt. Die Folge ist eine verstärkte Abholzung der Wälder und die damit verbundene Reduzierung dieser COz-Senken trägt zur globalen Klimaproblematik bei. Alternative Brennstoffquellen sind in Form von lokalen Braunkohlenlagerstätten meist vorhanden, Braunkohlen werden aufgrund der Rauch- und Geruchentwicklung von der Bevölkerung jedoch nicht akzeptiert. Mit der Reduzierung der Flüchtigen Bestandteile der Braunkohlen mit einem für Südostasien technologisch angepassten Entgasungsverfahren kann dieser Problematik begegnet werden. Sinnvolle und angepasste umweltfreundliche Technologien zur Erzeugung dieser rauchfrei verbrennenden Carbonisate existieren in Südostasien zur Zeit nicht. Die Energiesituation von Schwellenländern wird am Beispiel Indonesiens erläutert und diskutiert. Staatliche Projekte zur Brikettierung von Rohbraunkohle und Verwendung der Briketts als Substitutbrennstoff lieferten aufgrund mangelnder Akzeptanz nicht den gewünschten Erfolg. Anhand der Entwicklung von Braunkohlen-Entgasungstechniken in Deutschland werden verschiedene Techniken diskutiert. Der Vergleich von Drehrohreaktortechnologie und aktuellen Verfahren zeigt, dass diese Technik zur Entgasung von Braunkohlen ein für Südostasien angepasstes Verfahren darstellen kann. Auf der Basis von umfangreichen Voruntersuchungen wurde ein elektrisch beheizbarer Labor-Drehrohrreaktor entwickelt, gebaut und der Gesamtprozess auf die chemischen und physikalischen Eigenschaften von Braunkohlen hin abgestimmt. Anhand einer hochwertigen und einer minderwertigeren Kohlenlagerstätte wurde die thermische Veredlung im Drehrohreaktor untersucht. Mit den Versuchen konnte gezeigt werden, dass diese Technologie für die Carbonisierung von Braunkohlen geeignet ist. Die Verweilzeit ist, neben der Prozesstemperatur, die primär bestimmende Größe der Entgasungstiefe, wohingegen Korngröße und Reaktorfüllgrad sekundär Einfluss nehmen. Mit steigender Temperatur werden die Flüchtigen reduziert und der Kohlenstoffanteil wie auch der Energieinhalt nimmt zu. Die Kohlen liefern ab Temperaturen von rund 600°C ein rauchfrei und geruchlos verbrennendes Carbonisat.