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Geistliche Spiele in der Stadt des ausgehenden Mittelalters

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Von Klerikern und Laien veranstaltete Aufführungen geistlicher Spiele sind eine auffällige Erscheinung der spätmittelalterlichen Kultur. Entstanden als feierliche Erweiterungen des Gottesdienstes anlässlich hoher kirchlicher Feste wurden die Spiele in den Städten des ausgehenden Mittelalters zu volkssprachlichen Massenveranstaltungen. Mit der Reformation, die die Spiele als »Abgötterei« attackierte, verschwand diese Form traditioneller Frömmigkeit. Das Interesse an den geistlichen Spielen konzentrierte sich lange auf die erhaltenen Spieltexte. Erst in jüngerer Zeit werden sie auch unter sozial- und stadtgeschichtlichen, kirchen- und theologiegeschichtlichen Gesichtspunkten untersucht. Dorothea Freise liest die Texte als historische Quellen. Im Zentrum ihrer vergleichenden Untersuchung steht die Aufführungspraxis geistlicher Spiele in den hessischen Städten Frankfurt, Friedberg und Alsfeld. Freise fragt nach den beteiligten Gruppen und Personen, der Wirkung der geistlichen Spiele im stadtbürgerlichen Umfeld sowie ihrem sinnstiftenden Angebot für Akteure wie Publikum. In diesem Perspektivenwechsel werden die geistlichen Spiele zu einem der interessantesten Phänomene in der städtischen Kultur des späten Mittelalters.

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2002

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