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Im Labyrinth der "poetischen Idee"

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Die Frage nach der „poetischen Idee“ einer musikalischen Komposition, die die Beethoven-Forschung und -Rezeption seit langem beschäftigt, läßt sich als Frage nach den Orientierungspunkten begreifen, die die produktive Einbildungskraft Beethovens im künstlerischen Schaffensprozeß geleitet und gestützt haben. Die Unbestimmtheit des Begriffs macht dabei seinen Reiz aus: Ist mit „poetischer Idee“ eine Formidee gemeint, welche die einzelnen musikalischen Themen und Motive zueinander in Beziehung Setzt und organisch aufeinander abstimmt? Oder zielt der Begriff auf ein inhaltliches Programm, an welches der Komponist gedacht hat, als er an seinem Werk arbeitete? Bezeichnet er das Ganze einer Komposition oder zumindest wesentliche Teile daraus, oder bezieht er sich bloß auf einen einzelnen Einfall? Ist der Inhalt der „poetischen Idee“ eines Werkes so konkret, daß er eine unzweideutige Lesart nahelegt, oder ist er im Gegenteil von einer Offenheit und Mehrdeutigkeit, die es dem Hörer freistellt, aus der Rezeption des Werkes heraus einen eigenen freien „train of thought“ (Archibald Alison) zu entwickeln? Die Fragen zeigen, daß eine eindeutige Definition der „poetischen Idee“, über die Beethoven selbst sich angeblich im Freundeskreis geäußert haben soll, schwierig und auch fragwürdig ist. Man kann jedoch - anstatt dem Begriff wie einem Gespenst, daß man doch nicht zu fassen bekommt, hinterherzujagen, - zeitgenössische ästhetische Definitionen benennen, die Ansätze für die Beantwortung der Fragen enthalten, die der Begriff der „poetischen Idee“ herausfordert.

Parametry

ISBN
9783895641053
Nakladatelství
Studiopunkt-Verl.

Kategorie

Varianta knihy

2003

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