Die Afrikapolitik der Europäischen Union
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Die vorliegende Studie analysiert die wesentlichen Entwicklungslinien einer gemeinsamen europäischen Afrikapolitik seit dem Beginn der europäischen Integration in den 1950er Jahren. Ausgehend von der Interpretation Europas als Mehrebenensystem untersucht der Autor sowohl Politikformulierung und durchführung der europäischen Gemeinschaftsorgane; dem werden die Afrika-politischen Ansätze dreier Mitgliedstaaten – Deutschlands, Frankreichs und Dänemarks – gegenübergestellt. Besonderes Augenmerk richtet die Studie auf die Demokratieforderung und förderung der europäischen Politik gegenüber Afrika. Durch sein ökonomisches Gewicht gewinnt Europa angesichts wachsender Außenabhängigkeit afrikanischer Ökonomien potenziell an Einfluss in Subsahara-Afrika. Diese Einflussmöglichkeit wird entgegen langjähriger Beteuerungen einer „unpolitischen Hilfe“ mit Entwicklungsanspruch seit den 1990er Jahren zunehmend als außenpolitisches Instrument genutzt. Zwar zeichnet sich eine kohärente Afrikapolitik der Europäischen Union bisher nur schemenhaft ab, doch lassen die EU-Organe ein zunehmendes Verständnis ihrer politischen Rolle in Afrika erkennen. Dies bildet die Voraussetzung für eine zielgerichtete gesamteuropäische Politik. Die Studie basiert auf Dokumenten der Europäischen Union sowie auf Interviews des Autors mit außen- und entwicklungspolitischen Akteuren; die Funktion des außenpolitischen Systems der EU wird exemplarisch am Fall Senegal untersucht.