Zur Ökologie einer europäischen Identität
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Die Dynamik der politischen Integration Europas stellt die Europäer vor neue Herausforderungen: die politische Vertiefung und die anstehende Erweiterung der Europäischen Union. Die politischen Entscheidungen und die Verschiebung der geografischen Grenzen der Europäischen Union könnten die schon derzeit uneinheitliche psychologische Grenzziehung der Kategorien »Europa« und »Europäer-Sein« in Europa noch stärker in Frage stellen. In diesem Buch wird die europäische Identitätsbildung aus einer sozialpsychologischen Perspektive betrachtet. Sozialpsychologische Theorie und Empirie haben hervorgehoben, dass soziale Identitäten keine festen mentalen Strukturen darstellen: Sie sind als Resultat eines dynamischen Prozesses zwischen dem Subjekt und der sozialen Wirklichkeit zu verstehen. Soziale Identitäten sind als Ergebnis eines sozialkonstruktivistischen Prozesses zu verstehen. Dieser sozialkonstruktivistische Prozess ist wiederum an bestimmte Kommunikationsformen und -inhalte gebunden. Gesellschaftlich produzierte soziale Repräsentationen liefern dem Prozess der sozialen Identifikation spezifische Inhalte, Bedeutungen und Grenzziehungen. Es wird eine empirische Untersuchung über die gesellschaftliche Konstruktion der Kategorien »Europa« und »Europäer-Sein« in Deutschland und Italien durchgeführt. Anhand der empirischen Ergebnisse werden mögliche Implikationen für eine europäische Identitätsbildung diskutiert.