Wirkt Sonnenschein?

Oktober 2002: Nordkorea gibt laut US-Diplomaten zu, an einem Nuklearprogramm zu arbeiten. Diese Ankündigung ist für all jene ein Schlag ins Gesicht, die auf eine Öffnung Pjöngjangs gehofft hatten - allen voran Südkoreas Präsident Kim Dae Jung. Seine 1998 eingeführte, sogenannte „Sonnenscheinpolitik“ sollte im Norden Vertrauen in den Süden schaffen. Durch sukzessive Zusammenarbeit sollte dereinst eine koreanische Wiedervereinigung möglich werden. Nach dem euphorisch gefeierten, ersten innerkoreanischen Gipfel im Juni 2000 hat die politische Entwicklung dieses Ziel jedoch in immer weitere Ferne treten lassen. War Kim Dae Jung nur ein Idealist im Minenfeld? Der Autor Marc Dugge zieht ein umfassendes Resümee der Sonnenscheinpolitik. Welche Ziele hat sie erreichen können? Welche Faktoren haben sie positiv bzw. negativ beeinflusst? Zeigen sich vielleicht doch Politikwechsel auf nordkoreanischer Seite?