Die Comunidad im Wandel
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Trotz der offensichtlichen Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Entwicklung der kleinbäuerlichen Familienbetriebe der Mapuche der IX. Region Chiles und des großen Engagements zahlreicher Entwicklungsorganisationen können Mapuche-Kleinbauern aus ihrer Armutssituation nur schwer entkommen. Die Untersuchung von Elke Rahausen macht deutlich, dass diese Situation nur verstanden werden kann, wenn die dynamischen Prozesse des gesellschaftlichen Wandels, deren soziokulturellen Folgen und deren Auswirkung auf die institutionellen Arrangements in den Mapuche-Comunidades als entscheidende Erklärungsfaktoren analysiert werden. Die Dominanz der chilenischen Gesellschaft führt innerhalb der Mapuche-Comunidades zu Ausdifferenzierungsprozessen und zu ihrer Assimilation. Gleichzeitig werden die Mapuche sozial und wirtschaftlich ausgegrenzt. Das Misstrauen der Mapuche gegenüber den chilenischen Institutionen und deren mangelnde Passgenauigkeit, erweisen sich als entscheidende Hemmnisse für ihre Entwicklung in den Comunidades und ihre Integration in die chilenische Gesellschaft. Paradox erscheint zunächst das Ergebnis, dass Entwicklungsprojekte und Entwicklungsorganisationen statt zu einer Verbesserung der Situation der Mapuche beizutragen, unbeabsichtigt den defizitären Status Quo der Entwicklung festigen.