Kennedys Kuba-Krise
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Unsere Rezeption der kubanischen Raketenkrise im Herbst 1962 ist nicht nur durch amerikanische Quellen und amerikanische Fernsehbilder geprägt, sondern bis heute auch durch die amerikanische historiographische Interpretation: Aus heiterem Himmel tauchten russische Atomraketen in der Karibik auf. Dreizehn Tage lang führten John F. Kennedy und die besten Köpfe Amerikas einen heroischen Kampf, um diese mutwillige Bedrohung des Weltfriedens auf friedlichem Wege wieder zu beseitigen. Diese traditionelle Interpretation verschweigt vieles. Das Ausmaß der US-amerikanischen Provokationen gegenüber Kuba, das Cruschtschow schließlich veranlasste, die Insel mit Atomwaffen schützen zu wollen. Die Bereitschaft hochrangiger Militärs und vieler „Falken“ in der Kennedy-Administration, das Problem ohne Umstände militärisch zu lösen. Die Wankelmütigkeit des Präsidenten, der zuerst einen Angriff auf Kuba befürwortete und Tage später sogar zu einer Verhandlungslösung auf Initiative der Uno bereit gewesen wäre. Schließlich die Angst Chruschtschows nicht nur vor den Amerikanern, sondern auch vor den unberechenbaren und schießwütigen Kubanern, die ihn schließlich dazu bewog, nicht nur die Raketen, sondern darüber hinaus sämtliche taktischen Nuklearwaffen von der Insel abzuziehen. „Kennedys Kuba-Krise“ stützt sich neben Übersetzungen russischer und kubanischer Quellen vor allem auf Original-Akten aus US-amerikanischen Archiven, von denen viele erst seit kurzem der Forschung zur Verfügung stehen. Das Buch stellt einen Beitrag zur Aufarbeitung dieses reichhaltigen Materials dar und bietet einen Blick auf die amerikanische Sicht – aus europäischer Sicht