Reformpädagogik
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Die Reformpädagogik ist wieder ein wichtiger Bezugspunkt in der bildungspolitischen und pädagogischen Diskussion geworden. Sie wird als Steinbruch der Ideen für heutige Bedürfnisse der Praxis von Schule und Erziehung verwendet. Derart kurzschlüssig kann man sich ein historisches Erbe aber nur falsch und unbegriffen aneignen. Um sich ihrer Ideen und Möglichkeiten für heutige Problemlösungen zu vergewissern, bedarf es einer gründlichen Beschäftigung sowohl mit der Vorgeschichte dessen, das wir „Reformpädagogik“ nennen, als auch mit ihren Folgen. Die Reformpädagogik läßt sich freilich nicht beschreiben. Der Autor verzichtet auf Einheitsvorstellungen, arbeitet nicht mit festen Zeitgrenzen und stellt auch keine „Bewegungen“ dar. Die Komposition geht aus von Konzepten und Modellen der Pädagogik und sie bezieht sich auf Diskurse, die in ihrem Theoriegehalt rekonstruiert werden. Sie stellt die Reformpädagogik dar als Ensemble aus Ansätzen, Experimenten und mehr oder weniger populären Reflexionen, aus denen das Theorieproblem nicht glatt hervorgeht, sondern rekonstruiert werden muß. Dabei wurde auf Kontinuität und Diskontinuität gleichermaßen geachtet, damit nicht ein Erbe angetreten wird, das es so gar nicht gegeben hat. Inhalt: 1. Einleitung: „Reformpädagogik“ als Epochenbegriff. 2. Reformpädagogik vor der „Reformpädagogik“. Zum Aufbau der pädagogischen Reflexion im 19. Jahrhundert. Kontinuität der Reformmotive. Kulturkritik, Dekadenz und Pädagogik. 3. Reformpädagogik als Publizistik. Schulkritik und Schulreform. Kindorientierung: Psychologie und Mythos. „Entwicklung“ als pädagogischer Leitbegriff. 4. Konzepte der Schulreform. Schulmodelle. Unterrichtsmodelle. Erziehungsmodelle. 5. Konzepte der Gesellschaftsreform. Gemeinschaft, Volk und Erziehung. Sozialistische Schulversuche. Gegenkulturen und alternative Erziehung. 6. Ästhetische Signaturen. Literatur, Personenregister, Sachregister.