Flamenco f 2.8
Autoři
Více o knize
Wer sich für Tanz, Gesang und Musik begeistert, wird sich für diesen Fotoband begeistern. 72 Farbfotos zeigen Künstler der Flamencoszene (Sänger, Tänzerinnen, Gitarristen) während ihrer Darbietungen. Daraus schöpft er seine Ausdrucks- und Überzeugungskraft. Die Fotografien verzichten auf jedwede Effekthascherei, keine Spur vom folkloreträchtigen Flamenco für Touristen. Die fotografierten Tänzer, Sänger und Musiker stehen einzeln auf der Bühne, vor dunklem Hintergrund in Nah- und teilweise Großaufnahme. Die Kamera hat die Bewegung eingefangen. Die Künstler posieren nicht, sondern tun, was sie auf der Bühne sonst immer tun: tanzen, klatschen, spielen. Es handelt sich um Professionelle, deren Namen am Ende des Buches aufgeführt werden. Eva Yerbabuena, eine Medea mit zersaustem Haar, dicker Schminke und dramatisch gespreizten Fingern gegen dunklen Hintergrund. María Serrano, Femme fatale im tief dekolletierten Kleid. Mara Rey als bunter, dennoch maskenhafter und trauriger Clown. María José Franco sieht wie eine verlassene Braut aus. Carmen Cortés ist ein zum Kampf ansetzender roter Stier, das Gesicht eine Fratze voller Hass und Verachtung, mit Wut im Bauch und Feuer im Blut. Fotograf Klaus Handner scheut nicht davor zurück, schweißbedeckte Stirnen, tiefe Furchen, gelbe und lückenhafte Zähne zu zeigen. Auch Details kommen zur Geltung: ein Fransentuch glänzt im Licht der Scheinwerfer, ein Ohrring wirft Schatten auf einen Hals, im Hintergrund verschwommene Lichter. Qualität und Schärfe der Fotografie sind bemerkenswert. „Queremos que nos haya nada que nos límite.“ (Wir möchten, daß nichts uns begrenzt). Die Künstler, dieses Zitat von Rafaela Carrasco bestätigend, sind dem „Duende“ verfallen, jenem tranceartigen Zustand, jenem begnadeten Moment, in welchem der Mensch eins mit der Musik ist.