Dynamische Eigenschaften der visuellen Wahrnehmung
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Die vorliegende Arbeit beschreibt die visuelle Wahrnehmung verschiedener dynamischer Sehreize unter Verwendung bereits vorhandener psychophysischer Tests sowie die Neuentwicklung eines Versuchsaufbaus zur Messung von Kontrastschwellen der Bewegungswahrnehmung (Eisenbarth, MacKeben, Poggel & Strasburger, 2004a; Eisenbarth, MacKeben, Poggel & Strasburger, 2004b). Dieser Test ermöglicht, die Bewegungswahrnehmung im Gesichtsfeld entlang des horizontalen Meridians bis zu 60° Exzentrizität zu untersuchen. Weitere Messmethoden wie die Doppelpulsperimetrie, ein Test zur Bestimmung der Flimmerverschmelzungsfrequenz, und ein Test zur Untersuchung der Farbwahrnehmung vervollständigen die angewandte Testbatterie. All diese Tests dienen zunächst der Deskription des dynamischen Sehvermögens bei AMD-Patienten und zum Vergleich mit einer altersangepassten Kontrollgruppe und einer jungen Kontrollgruppe. Den Schwerpunkt bildet die Untersuchung der Wahrnehmungsleistung außerhalb der Makula, welche besonders für das verbleibende Sehvermögen der AMD-Patienten ausschlaggebend ist. Die einzelnen Untersuchungsgruppen zeigen bei allen Tests mit peripherer Reizdarbietung erwartungsgemäß eine Abhängigkeit der Sehleistung von der Reizexzentrizität. Zusätzlich lässt sich auch eine systematische Altersabhängigkeit der verschiedenen Wahrnehmungsprozesse nachweisen. Als wichtigstes Ergebnis kann festgehalten werden, dass sich die AMD-Gruppe von der altersangepassten Kontrollgruppe nicht nur wie zu erwarten bei den visuellen Leistungen im Bereich der Makula signifikant unterscheidet, sondern dass sich der geschädigte Netzhautbereich bis über 20° Exzentrizität ausdehnt. Dies entspricht bei weitem nicht mehr dem in der anatomischen und ophthalmologischen Literatur gebräuchlichen Begriff der Makula.