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Theaterspiel als Kaleidoskop des Unterrichts

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Theaterspiel in der Grundschule ist ein relativ junges Phänomen. Trotz der zunehmenden Beliebtheit des Theaterspiels im Primarbereich herrscht immer noch ein Mangel an curricularen und didaktisch-methodischen Vorgaben und Praxishilfen vor. Voraussetzungen, Folgen und Grenzen des Theaterspiels mit Kindern sowie seine bildenden Potentiale sind bislang in den Erziehungswissenschaften weitgehend unbestimmt geblieben. Das Buch untersucht vor dem Hintergrund eines modernen Bildungsverständnisses der Grundschule - wie es hier unter dem pädagogischen Schlüsselbegriff des „bildenden Lernens“ dargestellt wird - Theaterspiel als ästhetischen Erfahrungsraum. Dabei wird der Versuch unternommen, pädagogische und ästhetische Ansprüche im Rückgriff auf J. Deweys Erfahrungsbegriff zur Deckung zu bringen. Die systematische Entfaltung der bildenden Potentiale des Theaterspiels erfolgt zunächst im Rekurs auf kunsttheoretische Aussagen, welche die spezifische Materialität des Theatralischen als ästhetischen Erfahrungsraum beleuchten. Darüber hinaus wird auf spieltheoretische Positionen Bezug genommen, welche das kindliche Spiel als bildende Lernform charakterisieren. Dabei wird von einer strukturellen Ähnlichkeit des kindlichen Spiels mit der Schauspielkunst ausgegangen, aber auch die Unterschiede zwischen Spiel und Theaterkunst aufgezeigt. Dies ist insofern von didaktischer Bedeutung, als sich Theaterspiel als kulturelle Ausdrucksform nicht von selbst vermittelt, sondern vom Schüler im Wechselspiel von Aktion und Reflexion erlernt werden muss. Ein mögliches didaktisches Vorgehen in der Grundschule wird modellhaft anhand einer theaterästhetisch fundierten Unterrichtskonzeption aufgezeigt. Es handelt sich dabei um ein Theaterprojekt, das im Zusammenspiel von Schülern, Lehrkräften und Künstlern in Augsburg durchgeführt wurde. Dabei wurde versucht, die bildende Effekte des Theaterspiels aus der Perspektive der ästhetisch produzierenden Schüler mittels empirischer Verfahren nachzuweisen. So versteht sich dieses Buch als ein wissenschaftlicher Beitrag, der auch dazu anregen will Theaterspiel bereits in der Grundschule als ästhetische Praxis zu etablieren - im Sinne eines genussvollen und selbstbestimmten Experimentierspiels mit immer wieder neu variierenden Bildern subjektiver Wirklichkeiten.

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2005

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