Neokonservative Ideen und Akteure und die Außenpolitik der Regierung George W. Bush 2001 - 2004
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Die amerikanischen Neokonservativen der Gegenwart werden in der öffentlichen Diskussion häufig dämonisiert, manchmal gepriesen und selten nüchtern analysiert – aber immer als eine Gruppe betrachtet, die einen als fundamental wahrgenommenen Politikwechsel der Regierung von George W. Bush entscheidend beeinflusst und mitzuverantworten hat. Dahinter steht die Überzeugung, dass ein bestimmtes Set von neokonservativen Ideen eine Schlüsselrolle für die Entscheidung zum Irak-Krieg im Frühjahr 2003 spielte. In der Tat waren Neokonservative als Akteure innerhalb und außerhalb der Administration an den strategischen und politischen Diskussionen beteiligt. Diese Arbeit versucht im Rückgriff auf theoretische Konzepte zu Ideen und Politik zu klären, auf welche Weise neokonservative Ideen und Akteure bedeutsam wurden (und damit auch: auf welche Grenzen sie stießen). Auf der Grundlage von relevanter Literatur aus den Internationalen Beziehungen und der Policy-Analyse werden im theoretischen Teil die zentralen Thesen (neokonservative Ideen als Leitideen und Katalysatoren, neokonservative Akteure als Policy Entrepreneurs und Teil einer ideenbasierten Koalition) ausgearbeitet. Ein zweiter Teil ist der intellektuellen, politischen Denktradition des Neokonservatismus gewidmet: Ihr Platz innerhalb des amerikanischen Konservatismus und des außenpolitischen Diskurses wird analysiert. Im empirischen Teil der Arbeit werden Dokumente, Reden, und 19 von der Autorin durchgeführte Interviews sowie Sekundärliteratur vor dem Hintergrund der entwickelten Thesen ausgewertet. Das Abschlusskapitel verbindet zusammenfassend die empirischen Beobachtungen mit den theoretischen Konzepten.