Interkulturalität und Perspektive
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Im Paris der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts entstand, was man damals den Beginn einer modernen afrikanischen Literatur nannte. Autoren wie Léopold Sédar Senghor, Aimé Césaire und Léon-Gontran Damas begannen eine intellektuelle Auseinandersetzung um eine eigenständige afrikanische Kultur und Tradition. Die Begegnung mit dem deutschen Ethnologen Leo Frobenius führte zur Beschäftigung mit der deutschen Kulturwelt, aber auch zu einer tiefen Bewusstseinsbildung bei den schwarzafrikanischen Intellektuellen. Die Gründerväter der Negritude machten sich in ihrer Erhebung gegen die Entfremdung der eigenen Kultur Motive des Sturm und Drangs und der Romantik zu Eigen. Nach Erlangung der Unabhängigkeit blieben Probleme erhalten, die innerafrikanisch die damaligen Verhältnisse zwischen einer privilegierten Oberschicht und einem erneut unterdrückten 'kleinen Mann' reflektierten. Die Literatur der 1960er Jahre, geprägt von englischsprachigen Autoren Afrikas wie Wole Soyinka, rezipierte die kritische Tradition des afrikanischen Theaters und die Satire Bertolt Brechts, um den Widersprüchen im eigenen Kontinent zu begegnen. Amadou Oury Ba geht diesen beiden Phasen der literarischen Entwicklung Afrikas nach und analysiert die Rolle der deutschen geistigen Tradition in den Themen der kritischen Intelligenz Afrikas.