Weniger ist mehr

Weniger ist mehr' – eines der bekanntesten Zitate der Architekturgeschichte. Was vormals Ausdruck einer tieferen Idee war, ist heute zum sinnentleerten Allgemeinplatz popularisiert. Daher wird hier versucht, jenen fast vergessenen Gedanken, der hinter dieser Formel steht, aufzuspüren und zu vergegenwärtigen. Dazu werden an neun beispielhaften Positionen – Adolf Loos, Ludwig Wittgenstein, Bruno Taut, Mies van der Rohe, Tadao Ando, Rudolf Schwarz, De Stijl, Claudio Silvestrin und Peter Zumthor – die Möglichkeiten und die Grenzen der ›Abstraktion‹ herausgearbeitet. In der Übersicht über diese unterschiedlichen konkreten Ansätze scheint dann so etwas wie ein gemeinsames Motiv auf: Gerade durch die Konzentration auf ihr ureigenstes Wesen gewinnt Architektur an ›Tiefe‹ zurück, beginnt, über ihre nur zweckdienliche Gegenständlichkeit hinauszugreifen.