Hirngefäße des Menschen im Ausgußpräparat - Aufzweigungsmuster mit Lumenrelationen
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Anhand von in situ Gefäßausgußpräparaten menschlicher Gehirne wurden Lumenweitenäquivalente der Gefäße in der Region ihres Übertritts aus dem Subarachnoidalraum in die Hirnrinde gemessen. Ausgehend von subarachnoidalen arteriellen Gefäßstämmen mit einem Lumendurchmesser von ca. 1000 µm konnten die kleineren arteriellen Gefäße entsprechend ihrer Lumenweite in vier Größenordnungen mit 600 µm, 2001 µm, 100 µm und 10 µm Durchmesser klassifiziert werden. Die Gefäße der 3. (100 µm) und 4. (10 µm) Größenordnung können auch aus Arterien der vorhergehenden Kategorien, außer den „Stammgefäßen“ entspringen und treten dann, wie bei regulärem Ursprung, senkrecht in die Hirnrinde ein. Auf diese Weise entstehen Lumensprünge, wobei das Ursprungsgefäß das 10-60-fache Lumen des abgehenden Astes besitzen kann. Die funktionelle Bedeutung dieser Lumensprünge ist unbekannt. In der Hirnrinde brechen die Ausgüße der 4. Größenordnung nach ungefähr 300 µm gleichförmig ab. Es sollte deshalb an Gewebeblöcken fixierter menschlicher Gehirne versucht werden, die in die Rinde eintretenden Gefäße lichtmikroskopisch am Dick- (5,0 µm) und Semidünnschnitt (0,5 - 1,01 µm) zu charakterisieren. Eine eindeutige Zuordnung - Arterie, Arteriole - war auf diese Weise nicht ausreichend möglich. Hier sind weitere parallel geführte licht- und elektronenmikroskopische Untersuchungen notwendig.