Die letzten Räume
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Der Umgang mit dem Tod unterlag in den letzten 200 Jahren erheblichen Veränderungen. Romantische Impressionen von Kirchhöfen mit Grabhügeln, schiefen Kreuzen und eingesunkenen Gräbern haben ausgedient. Was unter kirchlicher Obhut stand, wechselte im 19. Jahrhundert in die Hände weltlicher Verwaltungsorgane. Seit dieser Zeit existieren Friedhofsordnungen, Reihenbegräbnisse, Ruhefristen, »Turbogräber« oder sogenannte Friedwälder. Anschaulich schildert Wolfgang Stöcker die Geschichte der rheinischen Bestattungskultur seit dem späten 18. Jahrhundert. Urbane und ländliche Traditionen aus Köln, der Eifel und dem Bergischen Land werden vorgestellt, ohne dabei den Blick auf internationale Perspektiven zu vergessen. Zentrale Aufmerksamkeit erhalten die letzten Räume, in denen Sterbe- und Begräbniskultur stattfand und stattfindet. Hinterfragt wird, ob der Tod den Menschen der »guten alten Zeit« tatsächlich so vertraut gewesen ist, wie man landläufig sagt, und ob die verbreitete These von der gegenwärtigen Verdrängung des Todes tatsächlich zutrifft. Schließlich bietet das Buch einen prognostizierenden Blick auf das, was Sterbe- und Bestattungskultur zukünftig sein kann. Zu den wichtigen Aspekten gehören dabei u. a. Hospize und Bestatter, neue Religiosität, Internetfriedhöfe, sowie Friedhofskonzepte, die als schöpferische Alternative zur anonymen Bestattung gelten können.