Senatorische Familien und ihre patriae
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Der römische Senat setzte sich in der Republik und Frühen Kaiserzeit vornehmlich aus Mitgliedern römischer und italischer Familien zusammen, die durch die geographische Nähe zu Rom nicht nur wirtschaftlich sondern vor allem auch emotional eng mit der Stadt verbunden waren. Dies änderte sich jedoch im Laufe des 1. und ganz besonders des 2. Jahrhunderts n. Chr., als zunehmend die Sprößlinge der provinzialen Eliten - etwa aus Südfrankreich, Spanien, Nordafrika, Griechenland oder Kleinasien - in den Senatorenstand drängten. Die oftmals große geographische Entfernung der Heimatstädte (patriae) zu Rom brachte fast zwangsläufig eine geringere Präsenz der neuen Senatoren an diesen Orten mit sich. Die politischen und gesellschaftlichen Verpflichtungen in der Hauptstadt, die ohnehin die rechtliche Heimat aller Senatoren war, verstärkten diese Entwicklung weiter. In dieser Untersuchung wird nun der Versuch unternommen, anhand ausgewählter Fallstudien Antworten auf folgende Fragen zu finden: Wie stellte sich das Verhältnis der in Rom und den Provinzen tätigen Senatoren zu ihren eigentlichen patriae dar, den Orten, wo die Familie über Grundbesitz verfügte, wo Verwandte und Klienten lebten, wo sie als Wohltäter fungierten oder munizipale Ämter bekleideten? War das Verhältnis nur in der ersten Generation eng, die die patria noch als Geburtsheimat betrachtete? Gab es zeitliche und geographische Unterschiede bezüglich der Intensität der Beziehungen zur patria?