Das Sloterdijk-Alphabet
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In einem gelungenen journalistischen Wurf bringt von Dobeneck die verschlungene Gedankenwelt des Peter Sloterdijk in seiner Gesamtheit als rhetorisches Medley vor die Augen eines größeren Publikums, das sich ansonsten wahrscheinlich dem voluminösen Werk verweigert hätte. So ist ein Readers Digest in Form eines Lexikons entstanden, das zum ersten Mal die Kuriosa und Memorabilia des Sloterdijkschen Gedankenkosmos aufbereitet. Leitender Gesichtspunkt war die Originalität, Rhetorik und gewagte Polemik Sloterdijks und seine unbestreitliche sprachliche Virtuosität darzustellen und nachzuweisen, vor welchem Hintergrund sie entstanden ist. Das Portrait zeigt dabei einen ungeheuer vielschichtigen Philosophen und Zeitgeistdiagnostiker, der in gewissem Sinne auch Therapeut unserer Gesellschaft sein möchte. Dobeneck scheut sich dabei nicht, alles beim Namen zu nennen, was im Sloterdijkschen Gedankenkosmos auftaucht, eine Galerie der niederen Körperteile ebenso wie ungewohnte Themen als da sind Qual, Rausch und Gnosis. Der Leser bekommt damit so geboten, was ansonsten nicht in den Regalen und Magazinen der Wochenpresse steht. Dabei soll die Lektüre keinesfalls Sloterdijks Original ersetzen, sondern im Gegenteil anregen, sich weiter mit ihm zu beschäftigen. Dobenecks aleatorisches Netz zieht das Wichtigste und Interessanteste aus allen Medien heraus, seien es Videos, Kassetten, Filminterviews oder Zeitungsartikel und last but not least die vielhundertseitige Buchproduktion Sloterdijks und setzt es in den Kontext des Zeitgeistes. So wird Sloterdijk konstruktiv, aber nicht unkritisch einem Publikum vorgeführt, der ihm in der Medienwelt ständig begegnet, das ihn aber ohne dies Hintergrundwissen sicher nicht auf allen seiner oft schwierigen Ausführungen folgen kann. Der Autor Holger Frhr. von Dobeneck ist Volljurist, der sich jahrelang mit Psychologie, Philosophie und Erkenntnistheorie beschäftigte und der heute als Publizist und Rezensent arbeitet.