Institutionelle Reformen für dezentrale Entwicklung
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Wurde das Themenfeld 'Soziale Sicherung' in der entwicklungspolitischen Diskussion lange als nachrangig angesehen, bilden der Auf- und Ausbau von Strukturen der sozialen Sicherung mittlerweile bedeutende Bestandteile armutsreduzierender Strategien. Hinsichtlich der organisatorischen Strukturen, innerhalb derer Maßnahmen der sozialen Sicherung umgesetzt werden, stellen selbstorganisierte und selbstfinanzierte Gruppen auf lokaler Ebene eine Alternative zu staatlichen oder marktbasierten Strukturen dar. Derartigen Gemeinschaften wird zugeschrieben, über Sozialkapital zu verfügen, welches dazu beitragen soll, Probleme kollektiven Handelns zu reduzieren und die Fähigkeit zur Selbstorganisation zu stärken. Auf der Maßnahmenebene gilt ein besonderes Augenmerk der Gestaltung funktionsfähiger Versicherungssysteme. In diesem Zusammenhang sollen Mikroversicherungen insbesondere dazu beitragen, auch armen Bevölkerungsgruppen einen Versicherungsschutz zu ermöglichen. Mit diesem Fokus wird aus einer spieltheoretischen Perspektive untersucht, welche Faktoren die Effektivität gemeinschaftsbasierten Sozialkapitals beeinflussen, und es werden Potentiale sowie Schwächen kooperativer Versicherungsarrangements aufgezeigt. Der theoretische Teil der Arbeit wird durch eine Fallstudienanalyse gemeinschaftsbasierter Krankenversicherungsansätze in Tansania ergänzt. Die Arbeit leistet einen Beitrag zum Verständnis der Stabilität derartiger Versicherungsarrangements und gibt Aufschlüsse darüber, unter welchen Voraussetzungen der Faktor Sozialkapital zu einer Stärkung der organisatorischen Strukturen von Mikroversicherungen und somit auch zu einer verbesserten Wirksamkeit von Mikroversicherungen beitragen kann.