Kontrapunkt in der frühen Kammermusik Hans Pfitzners
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Progressive Harmonik, die seit Bach in kontrapunktischem Komponieren etabliert ist und sich in den folgenden zwei großen Musikepochen – Klassik und Romantik – ungemindert behauptet hatte, zerfällt allmählich am Ende des 19. Jahrhundert. Dies führt auch zum Verlust der Ausgeglichenheit der Elemente Melodik und Zusammenklang. Hans Pfitzners Kontrapunktik dokumentiert genau diese Tendenz der Gewichtsverschiebung auf die primäre Stimmführung. Diese Arbeit stellt anhand der Untersuchung von Pfitzners sechs frühen Kammermusikwerken die wachsende Linearität in den kontrapunktischen Sätzen dar. Gegenüber der bisherigen Meinung über die eher konservative Musikhaltung Pfitzners bietet sie eine andere Überlegung an: in Hinblick auf die Kontrapunktik deutet Pfitzners Musik zweifellos auf die neueren Entwicklungen voraus.