Die Wildbahngestüte Westfalens
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Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über die Geschichte der Wildbahngestüte Westfalens, von denen nur noch die Wildbahn im Merfelder Bruch im Besitz des Herzogs von Croy bis heute besteht. Die Entstehung verliert sich im Dunkel der Vorzeit, ihre Auflösung fällt zumeist in die Zeit der Markenteilungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts. In den wirtschaftlich zumeist nicht anders nutzbaren Gebieten lebten die Pferde weitgehend unbeeinflusst durch den Menschen ganzjährig im Freien. Besondere Beachtung findet das Dülmener Wildpferd in der Wildbahn des Merfelder Bruchs, das als lebendiges Naturdenkmal einen Teil der Entwicklungsgeschichte des Pferdes sowie der Geschichte Westfalens spiegelt. Nach anfänglicher Veredelung ist das Zuchtziel heute ein optimal an seinen Lebensraum angepasstes Pferd im Phänotyp eines Wildpferdes. Aufgrund der weitgehend vom Menschen unbeeinflussten Haltung ist die Herde von großem Interesse für die Verhaltensforschung. Verhaltensstudien und Beobachtungen des Gesundheitszustandes der Herde ermöglichen Rückschlüsse auf Krankheiten, die in nicht artgerechter Pferdehaltung wurzeln. Als einzige bodenständige Kleinpferderasse Deutschlands war das Dülmener Wildpferd an der Entwicklung von drei weiteren Rassen beteiligt: dem Lehmkuhlener Pony, dem Arenberg-Nordkirchener Pony und dem Deutschen Reitpony.