Gerechtigkeit in Organisationen
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Das Ziel der Arbeit liegt in der Analyse des Phänomens Gerechtigkeitsempfinden in Organisationen, um das Wissen über das Akteursverhalten in Organisationen zu erweitern und Empfehlungen für eine gerechte(re) Gestaltung von leistungsorientierten Vergütungssystemen abzuleiten. Insbesondere zwei Fragen sind erkenntnisleitend. Erstens, welche Gerechtigkeitsvorstellungen haben Akteure bzgl. der Verteilung und zweitens, wie reagieren Personen, wenn sie eine Verteilung als ungerecht empfinden? Aus der Analyse klassischer Motivationstheorien und den Befunden der deskriptiven Gerechtigkeitsforschung wird ein Modell des Un-/Gerechtigkeitsempfindens konstruiert, das die verschiedenen Prozesse von Gerechtigkeitsvorstellungen sowie fairnessbezogener Reaktionen von Akteuren systematisiert und visualisiert. Zur empirischen Überprüfung des Modells wurden die Professor/-innen der ehemaligen Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik mit Hilfe qualitativer Expert/-inneninterviews befragt. Die Untersuchungsergebnisse zeigen die große Bedeutung von subjektiver Gerechtigkeitswahrnehmung für personalwirtschaftliche Fragestellungen. Aus der subjektiven Gerechtigkeitsperspektive sind für die erfolgreiche Umsetzung leistungsorientierter Anreizsysteme die Partizipation der zu Beurteilenden, die Beachtung ihrer individuellen Lebensumstände und der Einsatz von immateriellen Anreizen relevant. Werden diese Aspekte ignoriert, resultiert Ungerechtigkeitsempfinden und stört die Koordinationsfunktion von Anreizsystemen.