Krankenstands- und Arbeitslosenquote in Deutschland
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Der nicht nur in Deutschland zu beobachtende inverse Zusammenhang zwischen Krankenstand und Fehlzeitenquote nimmt seit Jahren eine prominente Stellung in der wirtschaftswissenschaftlichen Diskussion ein. Die vorliegende Arbeit versucht dieses Phänomen als Konsequenz individueller Entscheidungen zu erklären. Grundlage für die Erklärung und die folgende empirische Überprüfung bildet die Effizienzlohntheorie. Diese erklärt das Auftreten von arbeitnehmerseitigen Fehlzeiten als Resultat eines Nutzenmaximierungsprozesses. In Zeiten wirtschaftlicher Stagnation bzw. Rezession, die ihren Ausdruck in steigenden Arbeitslosenquoten findet, werden Arbeitnehmer ihren Umfang an Fehlzeiten einschränken, um die für sie negativen Konsequenzen zu reduzieren. Dem gegenüber liefert die Selektionshypothese eine auf Arbeitgeberentscheidung gestützte Deutung für die Höhe des Krankenstandes. Arbeitgeber werden in Phasen des wirtschaftlichen Abschwungs ihre Personalkapazitäten so anzupassen versuchen, dass die weniger produktiven, das heißt häufiger kranken, Arbeitnehmer zuerst entlassen werden. Mit Hilfe der Daten des Sozioökonomischen Panels werden die im Rahmen des theoretischen Teils postulierten Hypothesen einer empirischen Überprüfung unterzogen.