Die CSU an der Wegscheide
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Die CSU steht an der Wegscheide. Seit Edmund Stoibers Rücktrittsentschluss gibt es kein Weiterso, kein 'Wir wissen alle, wohin es geht' mehr. Erstmals seit fast zwanzig Jahren steht ein gleichzeitiger Wechsel im Amt des bayerischen Ministerpräsidenten und im Parteivorsitz bevor. Das bietet die Chance, sich ganz neu aufzustellen. Wollen gut 160 000 Parteimitglieder das abnicken, was zwei Männer nächtens abgesprochen haben? Oder sind sie so frei, alle Parteifreunde in den Blick zu nehmen, die bereit und fähig sind, Bayern und die CSU in die Zukunft zu führen — und durch ihre Delegierten erst auf dem Parteitag die Wahl zu treffen? An Wegscheiden gibt es eine probate Entscheidungshilfe: man nimmt den Weg, der länger einsehbar ist. Den nur kurz einsehbaren bevorzugt, wer nach der nahen Biegung ganz neue Aussichten erhofft. Doch in der Natur ist es wie in den Parteien: danach kann nur kommen, was jetzt schon da ist. Georg Paul Hefty war nach dem Studium der Politikwissenschaft Referent der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und beobachtet seither als Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung das Zeitgeschehen. Mit diesem Buch führt er durch mehr als sechs Jahrzehnte Personal- und Machtpolitik in der CSU.