Zwei Gesichter des Totalitarismus
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Das 20. Jahrhundert, das in Europa mit einem Zusammenbruch der autoritären und totalitären Regime unterschiedlicher Prägung endete, hatte mit einer außerordentlich tiefen Identitätskrise der parlamentarisch-demokratischen Systeme und einem Angriff gegen die pluralistisch verfassten Gesellschaften begonnen. In ihrer Radikalität übertraf diese Revolte alle früheren Auflehnungen dieser Art. Sie hatte zudem den Charakter einer Doppelrevolution. Denn die Zerstörer der Grundlagen, auf denen die europäische Kultur basiert, verwickelten ihre Verteidiger in einen Zweifrontenkrieg, indem sie diese sowohl im Namen der Gleichheit, der Gerechtigkeit und der internationalen Solidarität als auch im Namen des hierarchisch-elitären Prinzips, des nationalen Egoismus und des Rassegedankens angriffen. Warum fanden diese zivilisationsfeindlichen Strömungen in Deutschland und in Russland ihre radikalste Ausprägung? Was erleichterte den Verfechtern der inhumansten politischen Entwürfe der Neuzeit ausgerechnet in diesen beiden Kulturnationen ihren vollständigen Sieg? Ausgehend von ihrer Genese reflektiert und vergleicht Leonid Luks in seinen Studien grundlegende Aspekte der beiden totalitären Systeme. Dem Leser eröffnen sich so neue Antworten in einem diffizilen Forschungsfeld.