Der großmütige Hesse
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Er war mutiger Vorkämpfer der Reformation, Gründer der ersten protestantischen Universität und ein Erneuerer der Verwaltung. Den „Großmütigen“ nannten schon seine Zeitgenossen Philipp von Hessen (1504 – 1567). Trotzdem wird dem Landgraf in den Annalen Hessens kein einhellig positives Bild zuteil. Vor allem seine zweite Hochzeit mit dem Hoffräulein Margarethe von der Saale vor dem Tod seiner ersten Frau brachte ihm Kritik ein. Kaiser Karl V. inhaftierte ihn nach der Kapitulation des Schmalkaldischen Bundes fünf Jahre in den Niederlanden. Auch mit der Einführung einer Trank- und Vermögenssteuer machte Philipp sich in seinen letzten Lebensjahren nicht nur Freunde. Nach Schlaglichtern auf das Leben des hessischen Landesfürsten und einem Ausblick auf Erinnerungspolitik und Geschichtsschreibung in der frühen Neuzeit beschreibt René Sommerfeldt die Sichtweise auf den Landgrafen in Forschung und Öffentlichkeit vom 19. Jahrhundert bis heute. Schwerpunkte sind neben der Betrachtung des wissenschaftlichen Diskurses Jubiläumsfeiern, Ikonographie, Denkmalkultur und Literatur bis hin zur Präsenz Philipps von Hessen in den neuen Medien.