Zeit als Bildungskategorie
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Die Tatsache, dass Zeit von den meisten Menschen in den Industrieländern heute als knapp erfahren wird, das Klagen über zu wenig Zeit, das Bedauern über die zu schnell verstreichende Lebenszeit und die Erfahrung des Ungenügens, diese Umstände gut handhaben zu können, münden in den Wunsch des Individuums, die beengenden Verhältnisse zu überschreiten. Der Mensch ist vor allem wohl das Produkt seiner Gesellschaft ist, doch wird unterstellt, dass er auch das Werk seiner selbst ist, nämlich der Geschichte seiner personalen Gestaltungsbemühungen. Für die Pädagogik ist diese subjektive Komponente von Bedeutung, deshalb werden Zeit und der Umgang mit Zeit als Bildungsfragen definiert. Zentrale Überlegung ist die, dass Zeit eine Bildungskategorie darstellt, die den Bildungsprozess sowohl mitkonstituiert als auch dessen Gegenstand ist. Zeit wird in der theoretischen Arbeit mit der Methode der Literaturanalyse als gesellschaftlicher, intersubjektiver und individueller Lerngegenstand beschrieben. Ziel dieses Lernens ist es, ein gutes, zufrieden stellendes Leben führen zu können. Die Studie, die nicht nur bildungswissenschaftlich, sondern ebenso soziologisch, philosophisch und ideengeschichtlich ausgerichtet ist, wendet sich an alle in pädagogischen Berufen arbeitenden Frauen und Männer. Dabei lässt sich die Autorin von der Frage leiten: Was sollen ErziehungswissenschafterInnen / ErwachsenenbildnerInnen / LehrerInnen über Zeit wissen? Welche Ebenen sollen für PädagogInnen in eine Reflexion über Zeit eingehen, um sich dem Thema Zeit als einem gesellschaftlichen Lerngegenstand zu nähern? Ziele sind, das Wissen und Denken über Zeit für das eigene Leben und die pädagogische Praxis anwendbar zu machen.