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Lenore Kühn (1878 - 1955)

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Die Geschichte der politischen Rechten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird immer noch häufig als „Gruppenbild ohne Dame„ beschrieben. Die klassische Studie von Kurt Sontheimer über das antidemokratische Denken in der Weimarer Republik, die ausschließlich männliche „Denker“ vorstellte, wirkte in dieser Hinsicht traditionsbildend. Vorstellungen von der grundsätzlich „unpolitischen Frau„ und das Wissen um den starken Antifeminismus im rechten Spektrum haben lange Zeit den Blick für das massenhafte politische Engagement nationalistischer, konservativer und völkischer Aktivistinnen verdeckt. Die vorliegende Studie zur Biografie Lenore Kühns, eine politisch rechtsstehende Intellektuelle und Publizistin, verweist deshalb auf zentrale Desiderate der Historiografie, wobei aktuelle Ergebnisse aus der Frauen- und Geschlechterforschung eine allgemeinere Einordnungen erlauben. Darin wird Kühn als wirkmächtige Publizistin der Weimarer Zeit identifiziert. Sie repräsentierte eine neue Generation rechtsstehender Frauen, die sich im Ersten Weltkrieg und insbesondere nach der Einführung des Frauenwahlrechts im Jahr 1918 aktiv in die Politik einschalteten – durch ihre Mitarbeit in Parteien und Organisationen und als sehr produktive Journalistinnen, Schriftstellerinnen und Rednerinnen. Auf programmatischem Gebiet lässt sich Lenore Kühn als Neue Nationalistin charakterisieren. Kennzeichnend für ihre politische und schriftstellerische Arbeit war außerdem, dass sie sich gleichzeitig den Ideen der bürgerlichen Frauenbewegung verpflichtet fühlte und zu den engagiertesten Vertreterinnen ihres rechten Flügels zählte. Mit ihrer Kombination der Konzepte „Frau“ und „Nation„ präsentierte sie einen eigenen Vorschlag, wie die Zukunft Deutschlands gestaltet werden und eine Großmachtposition zurückgewonnen werden konnte. Kühn gehörte darüber hinaus zu der ersten Generation von Akademikerinnen in Deutschland. Mit ihrer Promotion im Fach Philosophie im Jahr 1907 betrat sie ein Terrain, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine ausgesprochen männliche Domäne war. Sie nutzte ihre Sonderstellung um, häufig als einzige Frau unter männlichen Mitstreitern, für eine spezifisch „deutsche Philosophie“ zu werben. In der NS-Zeit entwickelte sich die getaufte Protestantin zu einer engagierten Vertreterin des „deutschen Glaubens„, einer alternativen Religiosität, die von völkischen Ideen geprägt war. Dies vielgestaltigen Aspekte der Biografie Lenore Kühns werden in acht Abschnitten vorgestellt. Zunächst wird der Lebenslauf Lenore Kühns von der Geburt am 31. Januar 1878 bis zur Revolution von 1918/19 in chronologischer Abfolge nachgezeichnet – zuerst Kindheit und Jugend (1), im Anschluss Ausbildung, Studium und erste berufliche Tätigkeiten (2). Für die Zeit zwischen 1918 und dem Todesjahr 1955 folgt wegen der umfangreichen Quellenlage eine Ordnung nach inhaltlichen Gesichtspunkten. Das Fokus liegt auf Kühns politischer Arbeit und Programmatik (3). Die folgenden Abschnitte widmen sich der Philosophin Lenore Kühn (4), ihrer religiösen Einstellung (5) sowie anhand ausgewählter Problembereiche den alltäglichen Lebensumständen und dem Selbstbild (6). Bilanzierend wird Lenore Kühn als „verspätete Bildungsbürgerin“ des radikal nationalistischen Spektrums charakterisiert (7). Ein kurzer Epilog informiert über Kühns testamentarische Verfügungen und die Umstände ihres Todes am 21. Oktober 1955 (8).

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2007

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