Di tu nombre
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Liebe und Literatur sind untrennbar miteinander verbunden. Unsere Vorstellung von Liebe speist sich zu einem wichtigen Teil aus Vorgaben, wie sie in Märchen, Mythen und Romanen modelliert und durch intertextuelle Verarbeitung fortentwickelt und verfestigt werden. Doch wie könnte ein solcher Code für lesbische und schwule Liebe aussehen? Gerade in einem Land wie Spanien, in dem Homosexualität während der Jahrhunderte und Jahrzehnte von Erzkatholizismus, Inquisition und Franco-Diktatur unsichtbar bleiben musste? Die vorliegende Arbeit untersucht drei grundverschiedene Ansätze der intertextuellen Anbindung homosexueller Liebe: Esther Tusquets setzt in ihrer Trilogie aus El mismo mar de todos los veranos, El amor es un juego solitario und Varada tras el último naufragio die Liebe zwischen Frauen in Bezug zu prototypischen heterosexuellen Paaren. Luis Antonio de Villena ergründet in La nave de los muchachos griegos eine verborgene literarische Tradition des schwulen Begehrens. Und Luis G. Martín umspielt in La muerte de Tadzio respektlos Thomas Manns platonische Verbrämung homosexueller Lust. Eine Liebe sucht, findet und sagt ihren Namen.