Leben und arbeiten neben und nach der Arbeitsgesellschaft
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Ich arbeite, also bin ich – das gilt besonders in der westlich geprägten Welt als Lebensmaxime. Arbeit sichert nicht nur den Lebensunterhalt, sie gibt dem Leben Sinn und vermittelt den Zugang zu gesellschaftlicher Teilhabe und sozialer Sicherung. Allerdings erfüllt Arbeit zunehmend immer weniger dieser Funktionen, seit Billigjobs und Jobverlust nicht mehr auf Randgruppen der Gesellschaft beschränkt bleiben. Die Prekarisierung mit ihren Prozessen sozialer Entkoppelung reicht längst bis in die Mitte der Gesellschaft und lässt sich mit herkömmlichen Stereotypen nicht mehr klein reden. Prekarität ist eine Herrschaftsform, die Armut und soziale Unsicherheit in allen gesellschaftlichen Zonen schafft. Gleichwohl entstehen im Windschatten dieses neoliberalen Gesellschaftsmodells neue Optionen, mit denen sich neuartige Gesellschaftsräume gestalten lassen. Daniel Sebastian Schaub zeigt am Beispiel der workstation Ideenwerkstatt e. V. wie kleine Akteure an den sozialen Bruchstellen der Arbeitsgesellschaft die tradierten Lohnarbeitsmuster überwinden können. Das Berliner Modellprojekt „aktiv im Kiez“ durchkreuzt auch als Instrument aktivierender Arbeitsmarktpolitik die Lohnarbeitslogik gleich mehrfach. Es lässt sich damit als Teil einer Symbolischen Revolution interpretieren.