Kompetenztests in der Sekundarstufe I als Überprüfungsinstrument der Bildungsstandards
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Das deutsche Bildungssystem befindet seit den Ergebnissen aus internationalen Schulleistungsstudien wie PISA in einer fundamentalen Phase der Veränderung. Im Zentrum steht eine Debatte über die Qualität von Schule und Unterricht. Als eine Konsequenz hieraus werden in allen Bundesländern zentrale Kompetenztests – auch Vergleichsarbeiten oder Lernstandserhebungen genannt – zur Überprüfung der nationalen Bildungsstandards eingeführt. Mithilfe dieses Instruments können die Lernergebnisse der Schülerinnen und Schülern erfasst und an die Lehrkräfte rückgemeldet werden. Die Kompetenztests entsprechen wissenschaftlichen Standards, sollen aber zugleich auch von der einzelnen Lehrkraft praktisch nutzbar gemacht werden. Doch wie müssen solche Tests überhaupt konzipiert werden, damit sie ihrer Funktion einer Überprüfung von Bildungsstandards gerecht werden? Auf welche Weise können die Tests zur Verbesserung der Unterrichts- und Schulqualität beitragen? Und wie überzeugt ist die Lehrerschaft derzeit vom Konzept der Kompetenztests? Julia Korngiebel untersucht den Implementierungsprozess dieser Leistungstests in der Sekundarstufe I am Beispiel des Bundeslandes Hessen. Anhand vieler Aufgabenbeispiele aus den aktuellen Kompetenztests nimmt die Autorin eine Analyse der verschiedenen Phasen von der Entwicklung der Tests über die Durchführung an den Schulen bis hin zur externen Auswertung vor. Ebenso werden Rückmeldemodelle betrachtet, welche die Lehrkräfte zu eigenen Interpretationen der Ergebnisse und zur praktischen Umsetzung von Handlungsbedarf veranlassen sollen. Die Arbeit dient dem Aufklärungsprozess aller an den Tests beteiligten Akteure. Hiermit ist nicht nur das Ziel verknüpft, die möglichen Chancen und Potentiale von Kompetenztests aufzuzeigen. Sondern es erfolgt ebenso eine Problematisierung der Grenzen solcher Testmodelle, welche durch ihre Konstruktion bedingt sind.