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Zur Effektivität und Effizienz der integrierten Versorgung am Beispiel Diabetes

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Qualität und Kosten-Effizienz von Gesundheitssystemen werden in Zukunft in erster Linie danach zu beurteilen sein, wie die Versorgung chronisch kranker Menschen ausgestaltet ist. Seit Mitte der 70er Jahre wird an Defiziten in der Versorgung dieser stetig wachsenden Patientengruppe heftig Kritik geübt. Die Kritik richtet sich in den meisten Industrieländern auf das institutionelle Geflecht der Akteure im Gesundheitswesen, insbesondere das Fehlen integrativer Kooperationssysteme, auf das mangelhafte oder fehlende Management der Versorgung, auf die mangelhafte Patientenorientierung sowie auf die Dominanz der Akutmedizin. Die medizinische Langzeitversorgung von chronisch Kranken – wie beispielsweise von Diabetespatienten – ist komplex und kostenaufwändig und erfordert kooperative Strukturen im Versorgungssystem. Die Komplexität des Typ 2 Diabetes mellitus (T2DM) besteht insbesondere in der Multimorbidität der Patienten: neben dem T2DM bestehen sehr häufig weitere chronische Erkrankungen im Rahmen eines Metabolisch-Vaskulären Syndroms (MVS). Ein integriertes Versorgungssystem wurde noch in der „Vor-DMP-Ära“ als Sächsisches Diabetes-Management-Programm (SDMP) 1999 flächendeckend in Sachsen implementiert. Zur Evaluation wurden die Daten des ersten Quartals 2 000 und des letzten Quartals 2 002 herangezogen. Eine Teilkohorte von 105.204 Patienten wurde über einen Zeitraum von 3 Jahren verfolgt. Das SDMP schloss etwa 75% aller Hausärzte und 100% der Schwerpunktpraxen Sachsens ein und letztendlich schätzungsweise mehr als 90% der sächsischen Diabetes-Population (291.771 Patienten), was auf die hohe Akzeptanz des SDMP durch Ärzte und Patienten hinwies. In allererster Linie war die hohe und wachsende Teilnahmerate durch den minimalen bürokratischen Aufwand des SDMP erreicht worden, weil es ergebnis-orientiert angelegt war. Diabetesverträge wie in Sachsen waren damit bereits exzellente Disease-Management-Programme, die geeignet wären, bei kontinuierlicher Wirkung und Weiterentwicklung die St. Vincent-Ziele in den nächsten Jahren zu erreichen. Mit der Evaluation des SDMP konnte belegt werden, dass das kollegiale Miteinander der Ärzteschaft – die wirklich funktionierende Zusammenarbeit der Versorgungsebenen – der Garant für eine künftige Qualitätsverbesserung ist. Dazu sind weder ausufernde externe Kontrollen, bürokratische Hürden, Sanktionen oder Bevormundung notwendig. Die Implementation des SDMP hoher Effektivität und Effizienz trägt Modellcharakter bundesweit bei der Herausbildung leistungsfähiger integrierter Betreuungsstrukturen nicht nur für Diabetiker, sondern modellhaft für andere chronisch Kranke (Rheumatiker, Tumorpatienten etc.). Disease-, besser Chronic-Care-Management auf der Basis sowohl integrativer Versorgungsstrukturen als auch integrativer Praxis-Leitlinien und eines einfachen integrativen, interprofessionellen Qualitätsmanagements ist geeignet, die Versorgung chronisch Kranker flächendeckend zu verbessern. Ein derartiges integriertes Diabetes-Management basierend auf einer engen Kooperation zwischen Generalisten (HÄ) und Spezialisten (DSP) ist eine bedeutsame Innovation des Chronic Care Ansatzes und ein effektiver Weg, die Diabetesversorgung kontinuierlich und flächendeckend zu verbessern. Das Buch beschreibt eindrucksvoll, dass der Weg von Managed Care über Disease Management zum Chronic Care Modell führen muss, liefert dafür Belege und gibt Hilfestellung, Irrwege zu einer effektiven und kosteneffizienten Versorgung zu vermeiden.

Parametry

ISBN
9783832291198
Nakladatelství
Shaker

Kategorie

Varianta knihy

2010

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