Das Gleiche im Verschiedenen
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Pindars Epinikien geben der Forschung seit jeher Rätsel auf ‑ insbesondere weil sie höchst disparat wirken und den Sieger nur am Rande zu preisen scheinen. Dass dieser Eindruck täuscht, zeigt diese Arbeit anhand einer umfassenden Analyse von fünf Liedern (Nemee 8, Olympie 8, Nemee 4, Pythie 4, Pythie 9): In ihnen werden die gefeierten Sieger mittels einer kunstvollen Metaphorik des Sports indirekt im höchsten Maße gelobt und erscheinen als die Heroen der Gegenwart. Die vorliegende Untersuchung beleuchtet in komplementären Einzelanalysen exemplarisch verschiedene Dimensionen des pindarischen Epinikiendichtens (Siegerlob, Poetologie, Politik, Wert und Segenskraft des Sieges). Grundlage ist eine eingehende Einordnung der Lieder in ihren kulturgeschichtlichen Kontext und eine philosophische Klärung des Phänomens ‚Metapher‘. Diese erweist sich im Rahmen der Metapherntheorie des Semiotikers Charles S. Peirce als dasjenige, was die Epinikien innerlich zu einer kohärenten Sinnstruktur eint und äußerlich an ihren lebensweltlichen Anlass anbindet. So steht am Ende der Untersuchung ein vertieftes Verständnis pindarischen Epinikiendichtens und durch sie auch seiner Entstehungszeit, der frühen Klassik.