Liebe, Lyrik, Handzeichen
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Zwei der insgesamt vier Beiträge zu verschiedenen Aspekten der Musik des europäischen Mittelalters behandeln Ritterlyrik und verschiedene Formen der Minne, höfische und nicht-höfische: Zum einen die okzitanische (bzw. provenzalische) und altfranzösische Pastourelle, in der es um Verführung sozial niedriger Gestellter geht, als wichtige Gattung, die sich auch im mittelhochdeutschen Minnesang findet; zum andern das Thema „Liebe“ generell wie speziell dann in zwei kultur- und kirchenkritischen Liedern der Carmina Burana. Ein dritter Beitrag entfaltet die vielgestaltige Verwendung musikalischer Handzeichen beim Musizieren, im Zusammenhang mit Neumen, Guidonischer Hand und interkulturellen Bezügen. Abschließend sind einige übergreifende Funktionen der Hand-Tätigkeiten skizziert: in der nicht-wortsprachlichen Kommunikation, der Verständigung mittels Gesten- und Körpersprache; in zeremoniellen Rechtsakten, in religiösen Ritualen und in der sozialen Praxis der Liebe; im Musik-Machen, zumal im instrumentalen, und der Anleitung durch Handzeichen. Musik selbst ist somit ein gemeinsames Drittes von Handzeichen und Minnelyrik.