Reflektierte Moderne
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Die Theorie reflexiver Modernisierung konstatiert einen massiven Wandel der sogenannten Basisinstitutionen im Übergang von der Ersten zur Zweiten Moderne. Mit einem solchen Wandel der Basisinstitutionen geht für das Subjekt der Verlust traditionaler Orientierungshilfen im Hinblick auf die Gestaltung des eigenen Lebens einher. In der individualisierten Gesellschaft bleibt das Individuum in Fragen der Lebensführung mehr denn je auf sich selbst verwiesen. Dies hat zur Folge, dass biographische Unsicherheit zu einer Art gesellschaftlicher Basiserfahrung in der reflexiven Moderne wird. Durch ein Mehr an Reflexion soll es dem Individuum dennoch gelingen unter diesen Vorzeichen vermeintliche Handlungssicherheit selbst herzustellen. Im Rahmen einer qualitativen Studie geht der Autor eben jener Thematik der biographischen Reflexion auf den Grund. Gefragt wird nach den Strukturierungsprinzipien biographischer Reflexionsprozesse und der Bedeutung eines beobachtbaren gesellschaftlichen Wandels für das Reflexionsverhalten der Individuen. Am Beispiel von beruflich selbständigen Akademikerinnen werden diese Fragen mit Fokus auf die Berufsbiographie verfolgt. Diese Studie vermag nicht nur interessante Erkenntnisse zum Thema berufsbiographische Reflexivität zu liefern und empirisch vorzufindende Typen der reflexiven Herstellung von berufsbiographischer Sicherheit zu identifizieren, sondern darüber hinaus auch den Zusammenhang von gesellschaftlichem Wandel und biographischem Reflexionsverhalten in der Zweiten Moderne zu erhellen. Der Autor charakterisiert die reflexive Moderne abschließend als eine reflektierte Moderne, und zwar im doppelten Sinne des Wortes.