Musik - Macht - Patronage
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Rom im 17. Jahrhundert: Kunstförderung und Musikpatronage dienten nicht allein der Legitimation und Repräsentation von politischer Macht, sondern waren konstituierende Elemente der von Papst- und Adelsfamilien entworfenen mikropolitischen Räume. Nach ihrer Abdankung verlegte Königin Christina von Schweden ihren Lebensmittelpunkt in die Papststadt (1655-1689) und blieb auf verschiedenen Ebenen politisch aktiv. Gleichzeitig war sie als großzügige und „trendbewusste“ Paronin eine zentrale Figur im römischen Musik- und Opernleben. zu den von ihr Geförderten zählten u. a. Giacomo Carissimi, Arcangelo Corelli, Alessandro Scarlatti sowie zahlreiche herausragende Sängerinnen, Sänger und Instrumentalisten. Die vorliegende Untersuchung ihrer Musikpatronage zeigt durch einen transdisziplinären Ansatz und die Anwendung soziologischer und politikwissenschaftlicher Methoden, wie sehr Musik und Politik einander durchdringen. Auf der Grundlage mikropolitischer Prämissen kann das musikalische Handeln die politischen Ambitionen der Königin erklären. Musikbezogenes Handeln verliert den Nimbus der Liebhaberei und wird zum politischen Mittel.