Infinitiv- und Partizipialkonstruktionen
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Die vorliegende empirisch fundierte Arbeit befasst sich mit der systematischen Untersuchung von Infinitiv- und Partizipialkonstruktionen am Beispiel ausgewählter Textexemplare der literarischen Prosa und der Tagebücher Thomas Manns. Analysiert werden Strukturen und Funktionen von Infinitiven und Partizipien, die außerhalb analytischer verbaler Wortformen gebraucht werden. Deren „wortartgerechte“ und syntaktisch-funktional adäquate Beschreibung gilt als Voraussetzung für die Bestimmung des syntaktischen Status von Infinitiv- und Partizipialkonstruktionen. Berücksichtigt werden dabei auch Verwendungsweisen, die in der Fachliteratur nur selten einbezogen sind: syntaktisch unabhängige Infinitivsätze (isoliert gebrauchte einfache Infinitivsätze, infinite Hauptsätze und syntaktisch abhängige infinite Nebensätze), infinite Gliedsätze in Gesamtsätzen mit nominalem Trägersatz sowie Partizipien in Nominalsätzen. Die Ermittlung der syntaktischen Funktionen sowie die strukturelle Analyse bilden die Grundlage für die Ausarbeitung allgemeiner Textfunktionen frei verwendeter Infinitive und Partizipien sowie deren spezieller Textfunktionen in den untersuchten Textexemplaren. Zudem wird der Gebrauch von Infinitiv- und Partizipialkonstruktionen in literarischer Prosa und in Tagebüchern verglichen. Die in der Grammatikschreibung vorherrschende Vorgehensweise, Infinitiv- und Partizipialkonstruktionen als Strukturen mit infiniten Verbformen zusammenzufassen, wird aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse revidiert. Eine Neueinordnung wird darüber hinaus beim sog. modalen Infinitiv in prädikativer Funktion und beim Gerundiv vorgenommen.