157 Plattfüße
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Über eine Reisebörse kennengelernt, folgte ein Blind-Date und schon 2 Wochen später, im September 2000, saßen Susann Kussagk und Sönke Bemmann auf bepackten Fahrrädern. Über Südost-Europa radelten sie über Land in die Türkei, den Iran, Pakistan bis nach Indien und Nepal, weiter durch Südostasien. Australien, Neuseeland, Fidschi und Mexiko folgten. Aus geplanten zwei Jahren wurden beinahe vier. 52.000 Kilometer saßen sie im Sattel und verschlissen 20 Reifen. 157 Plattfüße wollten geflickt werden. Sie quälten sich durch die monsungeschwängerte Hitze Asiens und froren beim Erklimmen der welthöchsten Passstraßen im Himalaya in über 5000 m Höhe. In Australien musste mit jedem Liter Wasser gerechnet werden, während sie in Neuseeland von gigantischen Wassermassen fast ins Meer gespült wurden. Sie sahen sich mit zwielichtigen Gestalten konfrontiert, genossen aber auch unzählige Male die Freundlichkeit herzensguter Menschen. Seltene Einblicke in das alltägliche Leben fremder Kulturen wurden ihnen zuteil. Exotische Früchte und Speisen erweiterten ihren kulinarischen Horizont, führten aber auch zu fast chronischen Darmproblemen. Verwunschene Ruinen längst ausgestorbener Völker standen im krassen Gegensatz zu modernen Metropolen. In Australien verdingten sie sich als Tagelöhner, um die Reisekasse aufzubessern. Persönliche Schicksalsschläge stellten sie auf harte Proben.