Verkehrsunfallaufnahme
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»Verkehrsunfälle passieren nicht, Verkehrsunfälle werden verursacht.« – Diese Aussage erhöht im Rahmen der Unfallprävention die Sensibilität für die Unfallursache Nummer 1: menschliches Fehlverhalten. Auf Deutschlands Straßen ereignete sich statistisch gesehen in 2010 alle 13 Sekunden ein Verkehrsunfall, alle 1,4 Minuten kam dabei ein Mensch zu Schaden und etwa alle zweieinhalb Stunden hat bei einem Verkehrsunfall ein Mensch in Deutschland sein Leben verloren. Die Polizei hat im Jahr 2010 durchschnittlich 6624 Verkehrsunfälle pro Tag aufgenommen. Damit zählt die Verkehrsunfallaufnahme zu einem Haupttätigkeitsfeld der polizeilichen Arbeit. Das Spektrum reicht von Bagatellunfällen mit geringem Sachschaden und einsichtigen Verkehrsteilnehmern bis zu tödlichen Verkehrsunfällen mit komplexer Spurenlage. Neben den Fachdiensten werden auch Streifendienstbeamte mit der Verkehrsunfallaufnahme beauftragt. Durch fundiertes Wissen werden an der Unfallstelle die richtigen Maßnahmen getroffen, die Verfolgung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten, die Rekonstruktion des Unfallablaufs und somit die Sicherung von Schadensersatzansprüchen gewährleistet. Durch konsequente Begutachtung des Verkehrsraumes wird dazu beigetragen, Unfallörtlichkeiten zu entschärfen. Die bei der Unfallaufnahme erhobenen Daten bilden die wichtigste Grundlage für sämtliche Unfalluntersuchungen und die daraus resultierende Verkehrssicherheitsarbeit der Politik, der Polizei und der Verbände. Sie bilden die Basis für alle relevanten Fragen: Welche Ursachen führen zu Verkehrsunfällen? Welche Gruppen von Verkehrsteilnehmern sind überproportional stark davon betroffen? Mit welchen Folgen ereignen sich auf welchen Verkehrsflächen Unfälle? Welche Maßnahmen sind präventiv und repressiv geeignet, den Verkehr auf den Straßen sicherer zu machen? Der Autor erläutert die polizeiliche Verkehrsunfallaufnahme aus den verschiedenen Blickwinkeln des Strafrechts, des Ordnungswidrigkeitenrechts, des Verkehrsrechts, des Strafprozessrechts, der Polizeitaktik, der Kriminalistik sowie der Psychologie.