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Varianten der Ironie

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Nicht erst seit 1988, sondern bereits bald nach ihrem Ende wurde die Kulturrevolution (1966-1976) in der Malerei thematisiert. Es entsprach zwar der damaligen offiziellen Haltung, die Kulturrevolution abzulehnen, doch wurde von den Künstlern nicht bildnerisch rekonstruiert, wie grausam die Kulturrevolution gewesen war. Es wurde vielmehr dargestellt, welch tieftraurige Atmosphäre diese Zeit bestimmte. In diesem Sinne geht es nicht so sehr um ein Nachdenken über die Kulturrevolution als solche als um die Darstellung einer von der Politik geschlagenen unheilbaren inneren Verletzung. Dieser Stil, der als „Narbenkunst“ (Scar Art) bezeichnet wird, bildete zusammen mit der Literatur von 1978 bis Mitte der 80er Jahre die als „Narbe“ bezeichnete Denkströmung. Als diese Strömung nach einigen Jahren schliesslich verblasste, entstand ein neuer Trend, der die Kulturrevolution abermals zum Thema der Malerei erhob. Doch diesmal ist nicht die Kulturrevolution als historisches Ereignis das dominierende Thema auf einem Gemälde, sondern sie wird vielmehr in die Gegenwart integriert. Es geht nicht um die bildnerische Inszenierung der damaligen Geschehnisse, sondern um eine symbolische Vereinfachung, um die Vergangenheit zu repräsentieren. Die daran beteiligten Künstler stammen aus verschiedenen Jahrgängen. In dieser Arbeit sind nur sieben Gemälde von sechs Malern vertreten. Da sie drei verschiedenen Generationen angehören, dürften sie die riesigen sozialen Umwälzungen von der proletarischen Kulturrevolution bis hin zur materialistisch dominierten Gegenwart unterschiedlich erlebt haben. Vor diesem Hintergrund zielt diese Untersuchung darauf ab, die symbolischen Bedeutungen der Gemälde im Zusammenhang mit den künstlerischen Erlebnissen und dem historischen Verlauf zu erforschen.

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2013

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