Eine empirische Milieustudie zum Aufbau der sozialen Lebenswelt von Werks- und Schichtarbeitern in Industriebetrieben
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Die soziologische Studie stellt eine umfangreiche Deskription und Abhandlung eines Milieus dar, welches zuletzt in einer vergleichbaren Form im deutschsprachigen Raum in den 1950er Jahren von einem deutschen Soziologenteam um Heinrich Popitz untersucht und analysiert wurde. Neben einem für die Soziologie aktuellen Beitrag soll die Untersuchung über männliche Werks- und Schichtarbeiter in der Stahl- und Zellstoffindustrie auch eine fruchtbare Hilfestellung für Industriebetriebe leisten, damit Arbeitgeber betriebliche Maßnahmen zukünftig auf einem besseren und vielleicht sozial gerechteren Niveau abstimmen und praktisch umsetzen können. So zeigt die Studie unter anderem auf, dass der überwiegende Teil der befragten Arbeiter - wenn sie ihren eigenen gesellschaftlichen Status einschätzen und dabei politische Belange unberücksichtigt bleiben - der Ansicht ist, „innerhalb der Gesellschaft gut da zu stehen“. Deutliche Tendenzen einer gesellschaftlichen Dichotomie treten erst dann zutage, wenn die Politik ins Spiel kommt. Ein gesellschaftliches Oben - im Sinne des politischen Systems - sowie ein Unten - im Sinne von Managern, Akademikern und Beamten, die von politischen Reformen weniger stark betroffen sind als der Berufstypus des „Arbeiters“, der Politik mit Ohnmacht gegenübersteht - sind vorherrschend. Auch was das traditionelle auf körperlicher Arbeit basierende Leistungsbewusstsein betrifft, kann der Studie zufolge festgehalten werden, dass ein solches bei den Werksarbeitern auch heutzutage noch weitverbreitet ist. Durch diese soll auch eine künftige intensivere Auseinandersetzung mit dem Typus „Arbeiter“ im Rahmen des soziologischen Forschungsfeldes angeregt werden, um eventuelle Veränderungen im Bewusstseins-, Einstellungs- und Meinungsbild dieses Berufstypus aufzeigen und thematisieren zu können.